
Tokyo · Akihabara und teamlab:Borderless
Am folgenden Morgen wurde ich leicht wachgerüttelt: Ein Erdbeben. Ein äußerst schwaches um fair zu sein, allerdings immerhin spürbar! Auf der Richterskala erreichte es maximal eine Stärke von 3, was der Einstufung “sehr leicht” entspricht – es sollte nicht das letzte sein. Glücklicherweise blieben die folgenden Erdbeben allerdings ähnlich schwach.
Gesundheit
Den Tag direkt nach Shibuya musste ich vollständig im Bett verbringen, in der Hoffnung meinen Infekt schnellstmöglich auszukurieren. Am nächsten Morgen ging es mir wieder besser, das leichte Krankheitsgefühl bestand aber hartnäckig für die folgenden Tage. Es war nicht genug um mich einzuschränken, aber 100% fit bin ich bisher leider nicht.
Akihabara
An meinem letzten Tag in Tokyo nahm ich mir vor durch Akihabara zu schlendern und anschließend mit einem Museumsbesuch zu verbinden. Akihabara gilt als Stadtviertel mit ausgeprägter Nerd-Kultur und bietet dementsprechend viele Angebote rund um Anime, Manga, Spiele und einiges mehr.
Kurz nach Ankunft in Akihabara Station begegnete mir die erste Kuriosität: Eine Rolltreppe, die nach unten fährt, dann geradeaus und danach wieder runter fährt. Sehr ulkig.
Die Rolltreppe muss ein Stück geradeaus, bis es dann wieder runter gehen darf.
Den Bahnhof kaum verlassen grüßen mich die ersten Hochhäuser und Reklametafeln:
Seitenstraße auf dem Fußweg nach Akihabara.
Die erste Kreuzung in Akihabara.
Besonders spannend fand ich die Verkaufsflächen für Elektronik. Ich habe mich in die Niederlassung einer größeren Kette getraut und wie in einer anderen Welt gefühlt. Klinisch weißes Licht durchsticht reihenweise aufgetürmte Elektronikartikel mit viel zu wenig Freiraum zwischen den Gängen. Ich bin mir sicher, dass hier das Wort “Reizüberflutung” erstmalig in den Duden gefunden hat.
Gemütlich sieht anders aus, für meine Begriffe – ist aber wohl Frage der Kultur.
Ich bin mir unsicher, ob ich die spannenden Straßen in Akihabara gefunden habe, denn nach recht kurzer Zeit war ich wieder draußen. So viel gab es dann wohl doch nicht zu sehen. Durch die kurze Dauer meiner Erkundung entscheide ich mich für einen Abstecher in ein angrenzendes Viertel mit Einkaufsstraßen: Ueno.
Ueno
In Ueno fand ich dann, was ich in Akihabara erwartet hatte: Eine Einkaufsstraße mit umfangreichen Angeboten und einer ordentlichen Menschenmasse.
Uenos Einkaufsstraße. Um die Ecke wurde es dann deutlich voller.
Erfreut doch noch einen Hotspot gefunden zu haben, schlenderte ich hindurch und machte mich langsam auf den Weg zu meinem zweiten Ziel: Dem Museum “teamlab Borderless” von Epson. Unterwegs schaute ich flott im Ueno Park vorbei und konnte zumindest von weitem einen Tempel fotografieren umringt von einem weiten Feld aus Pflanzen.
Ein kleiner Teil des Ueno Parks.
Keine 50 Meter weiter: Beton und Kultur.
Beim Verlassen der U-Bahn in der Nähe des Museums machte sich das schlechte Wetter der letzten Tage endlich bezahlt. Dem ständigen Nieselregen folgte ein dichter, schwerer Nebel – perfekt für atmosphärische Bilder.
Das Hochhaus verschwindet förmlich im Nebel.
Der Tokyo Tower bei Nacht und Nebel.
Mit diesen Eindrücken betrat ich das Museum.
Teamlab Borderless
In der Ausstellung “Borderless” geht es um weite Räume mit lebendigen Projektionen: Überall verteilt hängen Beamer, die Videos auf die Wände projizieren. Diese Videos wandern mit der Zeit von Raum zu Raum und verändern sich stetig. Es gibt keinen Pfad, dem man folgen kann, sondern verschiedene Möglichkeiten, die erkundet werden sollen. Ich kann insofern nicht einmal einschätzen, ob ich alles gesehen habe.
Abseits von den fließenden Räumen gibt es vereinzelte kleinere Räume mit Installationen, die einem Thema folgen. Die Bilder repräsentieren die Ausstellung leider nicht annähernd so gut, wie es in der Realität war. Häufig ändern sich Farben oder Räume, insofern kann ich einen Besuch wärmstens empfehlen. Allerdings ist der Eintritt mit rund 25€ nicht ganz so günstig – aber sein Geld wert!
Die Projektionen setzen sich häufig fort, auch um Ecken herum.
Zwischendrin gab ein eine kleine Anordnung an Monitoren für besonders hohe Auflösung.
Dieser Themenraum hatte pulsierende Kugeln und ist sehr schön anzusehen.
Da bin ich! Wenn auch etwas unscharf, huch.
Ich weiß auch nicht wieso der Mann auf der rechten Seite so grimmig schaut :(
In diesem Raum kam Nebel von der Decke, worauf die Beamer ein bewegendes Bild projizierten.
Mein Lieblingsraum: Eine endlose Murmelbahn, die durchgängig die Farbe und Lichtstärke variiert.
Die Wellen hatten später plötzlich Schmetterlinge bei sich.
So sieht einer der Gänge im frei erkundbaren Bereich aus.
Ein Raum voller Blumen und einer erhöhten Fläche in der Mitte.
An dieser Stelle muss ich doch noch etwas erklären. Das folgende Bild ist gefüllt mit Meerestieren, die – naja etwas gröber aussehen. Der Hintergrund ist, dass im angrenzenden Raum Papier und Wachsmalstifte bereit liegen, mit denen man sein eigenes Meereslebewesen einscannen und auf die Wand projiziert bekommt. Das habe ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen lassen!
Hier schwimmen die Meereslebewesen der vorigen Besucher.
Da ist ja mein Schwertfisch mit Schnurrbart!
Der Lichterketten-Raum war auch sehr beeindruckend. Hier bewegten sich Muster teilweise horizontal hindurch.
Natürlich konnte ich dem Selfie hier nicht widerstehen.
In einem sehr dunklen, verspiegelten Raum zeigten sich wabernde Muster auf Würfeln, die aus Wänden und Decke ragten.
Der Ausgang war geschmückt von fliegenden Rosenblättern.
Damit neigte sich mein Besuch im Museum dem Ende zu.
Nächstes Ziel
Nach diesem letzten Tag in Tokyo geht es weiter nach Nagoya. Was ich dort erlebt und gesehen habe erfährst du im nächsten Artikel!