Nagoya · Osu Kannon, Burg Nagoya und Mirai Tower
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Nagoya · Osu Kannon, Burg Nagoya und Mirai Tower

Land: Japan
Nagoya

Die Fahrt von Tokyo nach Nagoya war kurz und ereignislos. Im japanischen Schnellzug ‘Shinkansen’ sah ich rund eine Stunde lang die ländlichere Gegend an mir vorbeiziehen – dann war ich auch schon da. Die Shinkansen sind meiner Meinung nach nicht so bequem wie ein ICE, bieten dafür aber mehr Fußraum und durchgehend hohe Geschwindigkeit. Der größte Pluspunkt: Sie sind pünktlich. Kein “Das Gleis vor uns ist noch besetzt” oder ähnliches, sondern minutengenaue Präzision. Sehr angenehm.

Ein bisschen geschummelt: Das Bild konnte ich erst bei Abfahrt in Nagoya machen.Ein bisschen geschummelt: Das Bild konnte ich erst bei Abfahrt in Nagoya machen.

Auch in Nagoya baut man hoch.Auch in Nagoya baut man hoch.

Hotel

In Nagoya habe ich mir statt einer Ferienwohnung ein Hotel gebucht und war im Vorfeld etwas misstrauisch. Der Preis war nämlich verdächtig niedrig mit 30€ pro Nacht. Das Zimmer war allerdings einwandfrei und recht modern. Lediglich das sehr sehr kleine Fenster ließe sich bemängeln. Die Bauarbeiten am Pool konnte ich verzeihen – Schwimmsachen hatte ich sowieso nicht dabei.

Wenigstens etwas…?Wenigstens etwas…?

Die Spiegel hängen leider in bisher allen Unterkünften konsequent zu tief.Die Spiegel hängen leider in bisher allen Unterkünften konsequent zu tief.

Flohmarkt am Osu Kannon

Nach einer ruhigen Ankunft habe ich mir die ersten Aktivitäten für den folgenden Tag vorgenommen. Am letzten Dienstag im Monat findet nämlich ein Flohmarkt statt vor einem bekannten Tempel. Wie der Zufall es so wollte, war ich genau an diesem Tag in Nagoya und ließ mir die Gelegenheit nicht entgehen.

Auf dem Weg dorthin habe ich herausgefunden, dass Telefonzellen wohl noch üblich sind und Rolltreppen-Stufen ganz schön groß sind.

Eine Telefonzelle! Sowas gibt’s bei uns gar nicht mehr.Eine Telefonzelle! Sowas gibt’s bei uns gar nicht mehr.

Ich hab’ noch nie ausgebreitete Rolltreppenstufen gesehen. Wieso haben die Arbeiter ihre Schuhe ausgezogen?Ich hab’ noch nie ausgebreitete Rolltreppenstufen gesehen. Wieso haben die Arbeiter ihre Schuhe ausgezogen?

Der Flohmarkt bot sehr unterschiedliche Arten von Krempel: Von Kimonos über Glasfiguren bis hin zu ausrangierten Bahnhofslampen. Zu meinem Bedauern gab es ausschließlich Kimonos für Frauen zu kaufen. Der Stand mit den Kimonos für Männer war schon fertig mit zusammenpacken, als ich ankam.

Während der Flohmarkt sehr interessant war, konnte ich nichts finden, was mir gefiel und den Transport überlebt hätte.

Flohmarkt auf dem Tempel-Vorplatz.Flohmarkt auf dem Tempel-Vorplatz.

Buddhistischer Tempel Osu Kannon

Direkt angrenzend an den Flohmarkt befindet sich der buddhistische Tempel Osu Kannon, dem ich ebenfalls einen Besuch abstattete. Vorher habe ich mich etwas in die Tempel-Etikette eingelesen, was sich als sehr gute Idee herausstellte.

Bei den Treppen fängt es schon an: Man sollte nur an den Seiten hinauf (oder hinab) steigen, weil die Mitte der Treppen für die Götter vorgesehen ist. Drinnen gilt es dann respektvoll zu sein und vor allem keine Fotos zu machen von einem heiligen Ort – ein Tourist neben mir hat das sehr schnell gelernt.

Wenn man möchte kann man vor den beräucherten Statuen mit gefalteten Händen beten und im Anschluss eine Münze spenden. Eine 5-Yen-Münze ist wohl dafür am besten geeignet, weil das Glück bringen soll.

Eingang zum Tempel Osu KannonEingang zum Tempel Osu Kannon

Ich habe mir den Tempel angeschaut, gespendet und dann den Rückweg angetreten. Der Tempel bietet innen einen kleinen Bereich, der schnell erkundet ist.

Burg Nagoya

Nagoya hat genau eine Burg und die musste ich mir anschauen. Zur Zeit meiner Besichtigung war der Wachturm leider nicht zugänglich, weshalb ich mich hauptsächlich auf dem Gelände umschauen konnte.

Ein Wachturm der Burg (glaube ich).Ein Wachturm der Burg (glaube ich).

Die Burg, in die man leider auch nicht durfte.Die Burg, in die man leider auch nicht durfte.

Die Burg ist tatsächlich höher, als es von weitem aussieht.Die Burg ist tatsächlich höher, als es von weitem aussieht.

Der Wachturm, in den man nicht durfte (das Holzgebäude davor gehört nicht dazu. In das durfte man!)Der Wachturm, in den man nicht durfte (das Holzgebäude davor gehört nicht dazu. In das durfte man!)

Der Honmaru Palast

Was allerdings besichtigt werden konnte, ist der Honmaru Palast. Ein Gebäude aus Holz, in dem sich wichtige Personen der damaligen Zeit aufhalten und Gäste empfangen konnten. Die Räume sind mit aufwändigen Wandmalereien aus Gold verziert, je nach Rang der Person.

Es wurde keinesfalls mit dem Gold gespart.Es wurde keinesfalls mit dem Gold gespart.

Ein Raum für die Hochrangigen mit komplexen Goldverzierungen.Ein Raum für die Hochrangigen mit komplexen Goldverzierungen.

Insbesondere die Malereien mit Weiß fand ich ästhetisch.Insbesondere die Malereien mit Weiß fand ich ästhetisch.

Der Garten zur Burg: Aktuell geschlossen wegen Bauarbeiten (Nichts darf man hier!).Der Garten zur Burg: Aktuell geschlossen wegen Bauarbeiten (Nichts darf man hier!).

Damit neigte sich mein Tag zu Ende, auf dem Rückweg konnte ich allerdings noch ein paar Eindrücke sammeln. Unter anderem habe ich die originalen Burgmauern gefunden, die den damaligen Bombenangriff als einzige überstanden haben.

Die originale Burgmauer.Die originale Burgmauer.

Oasis 21

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Hotel raffe ich mich erneut auf zur abendlichen Stunde. Mein Ziel war das “Oasis 21”, das insbesondere Nachts einen schönen Ausblick auf Nagoya und den Mirai Turm bieten soll. Die Plattform befindet sich über einer Shopping-Mall und ist kostenfrei betretbar.

Der beleuchtete Boden des Oasis 21.Der beleuchtete Boden des Oasis 21.

Die Aussicht auf Nagoya bei Nacht.Die Aussicht auf Nagoya bei Nacht.

Vom Boden aus: Links der Mirai Tower, rechts das Oasis 21.Vom Boden aus: Links der Mirai Tower, rechts das Oasis 21.

Falls ich falsch abgebogen sein sollte, hätte ich es wohl hier erkannt.Falls ich falsch abgebogen sein sollte, hätte ich es wohl hier erkannt.

Ich finde die Aussicht ist relativ gut, insbesondere angenehm untermalt vom ruhigen Licht der Plattform und dem plätscherndem Wasser.

Mirai Tower

Auf meinem eigentlichen Rückweg stolpere ich förmlich über den Mirai Tower. Der Einlass war noch eine Stunde geöffnet, dieses Mal mit Eintrittspreis. Ich fand den Turm allerdings einer der schönsten Aussichtspunkte, auf denen ich bisher war. Durch die späte Uhrzeit befanden sich kaum Besucher im Turm und das gedämpfte Licht erzeugte eine entspannte Atmosphäre.

Der Mirai Tower von der Plattform des Oasis 21 aus.Der Mirai Tower von der Plattform des Oasis 21 aus.

Das Observation-Deck des Mirai Towers.Das Observation-Deck des Mirai Towers.

Auf den Fenstern projizierten Beamer Laub, das langsam verweht wurde. Einerseits schön anzusehen, andererseits etwas unglücklich, wenn man Fotos knipsen möchte.

Das links oben ist eine Reflexion, kein UFO.Das links oben ist eine Reflexion, kein UFO.

Das Oasis 21 vom Mirai Tower aus.Das Oasis 21 vom Mirai Tower aus.

In der Mitte ist ein Bereich für Freizeit zu sehen: Gastronomisches Angebot und Platz für tobende Kinder laden zum Verweilen ein.In der Mitte ist ein Bereich für Freizeit zu sehen: Gastronomisches Angebot und Platz für tobende Kinder laden zum Verweilen ein.

Viele Büros waren zu dieser Uhrzeit (20 Uhr) noch beleuchtet.Viele Büros waren zu dieser Uhrzeit (20 Uhr) noch beleuchtet.

Eine schmale Treppe führte mich auf das Dach der Ebene, was von einem Gitter umspannt wird. Leider ebenfalls ungünstig für Fotos. Die Metallstangen wurden an einer Stelle für Liebes-Schlösser verwendet — die zum aufhängen, nicht die zum wohnen. Ein klein wenig Kitschig, aber irgendwo auch süß, nicht?

Liebes-Schlösser am Gitter der Aussichtsplattform.Liebes-Schlösser am Gitter der Aussichtsplattform.

Direkt in der Nähe gibt es diese lustige Regenbogenbrücke.Direkt in der Nähe gibt es diese lustige Regenbogenbrücke.

Diesen Aufzug habe ich zufällig auf dem Rückweg gefunden – ich weiß nicht, was Cola mit Aufzügen zutun hat.Diesen Aufzug habe ich zufällig auf dem Rückweg gefunden – ich weiß nicht, was Cola mit Aufzügen zutun hat.

Im nächsten Teil geht es in den Osu District und das Tokugawa Museum.

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