
Kyoto · Nara, Fushimi Inari und Gion
Bei der Ankunft in Kyoto stellt man als Tourist sehr schnell fest: Irgendwie sind hier Busse das zentrale Verkehrsmittel. Nicht mehr angenehme U-Bahnen oder Züge, leider. Stattdessen stand ich mit einem Koffer und entschuldigendem Blick im überfüllten Bus zu meiner Unterkunft.
Dieses Mal wieder ein Hotel, das gut ausgestattet war und Frühstück bot für rund 5€ pro Tag. Der einzige Haken: Das Zimmer war wieder deutlich kleiner als in Osaka.
Bei meiner ersten Erkundungstour fand ich den unauffälligen Aussichtsturm von Kyoto. Aber man muss ja nicht auf jeden Turm rauf.
Der Kyotō Tower.
Nun, wie dem auch sei ich war dann relativ schnell doch oben, weil ich neugierig war wie es von oben aussieht, hehe.
Es fällt auf: Die Stadt ist etwas flacher und weniger Hochhäuser ragen empor.
Besonders Abends sehr hübsch, wenn auch etwas teuer mit ca. 10€ Eintritt.
Ausflug nach Nara
Am nächsten Tag ging es für mich früh raus und zu meinem Leidwesen in den falschen Zug. Nach einer Kurskorrektur und zwei weiteren Zugtickets habe ich es dann doch noch nach Nara geschafft, einer Stadt in der Nähe von Kyoto. Hier ist es generell etwas ländlicher und die Natur möchte entdeckt werden.
Insbesondere der Reh-Park ist in Nara recht bekannt geworden, durch seine verbeugenden Rehe. Am Parkeingang gibt es spezielle Cracker, auf den die Rehe sehr abfahren.
Profi-Tipp: Die Züge nach Nara fahren nicht vom Bahnhof Kyoto ab, sondern einem zweiten, anderen Bahnhof direkt daneben. Toll, oder?
Die Schreine in Nara sind etwas weniger Rot, dafür aber dezent.
Die Rehe sind so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie auf einen zukommen.
Die meisten Rehe waren unbeeindruckt von den lauten Menschen.
Profi-Tipp Nr.2: Die Cracker nicht offen zeigen, sonst passiert einem, was dem Herren hier passiert ist. Die Rehe sind seeeehr scharf auf diese Cracker.
Der Clou: Die Rehe wurden trainiert sich zu verbeugen, um einen Snack zu bekommen. Bei mir haben sich ca. 75% daran gehalten.
Etwas ungewöhnlich: Das Gehege wird von Straßen durchtrennt, was die Rehe allerdings wohl nicht stört. Später ist eins mit mir über die Ampel gegangen.
Der Kollegin hat der Cracker wohl geschmeckt.
Süß, nicht?
Manche waren auch ganz schön frech.
Ein kleiner Ausschnitt der Reh-Menge.
Nach Nara fahren regelmäßig besondere Züge, die entweder cool aussehen oder Wissenswertes über die Region erzählen lassen während der Fahrt.
Präfekturial-Museum Nara
Da ich leicht zu großzügig war in meiner Zeitplanung konnte ich noch etwas in Nara unternehmen. Ich entschied mich für das wichtig klingende “Präfekturial-Museum Nara”, das in der Nähe lag.
Dieses Gebäude sah nach dem Museum aus, war es allerdings nicht. Schien eher etwas von der Regierung zu sein…?
Hm. Kunst…?
Tatsächlich ganz interessant, aber wild.
Auch irgendwo noch spannend.
Und dann ging es los: Was sehen wir hier…?
Wieso?
Viel mehr Bilder habe ich im Museum nicht geschossen, da es einerseits nicht viele Exponate gab und andererseits die coolen Bilder im Untergeschoss nicht fotografiert werden durften. Die waren das einzig schöne in diesem Museum, insofern: Schadé.
Fushimi Inari
Einen Tag später ging es für mich zu einem sehr bekannten Tempel in Kyoto: Der Fushimi Inari. Es lohnt sich früh aufzustehen, da die Touristen-Massen meistens erst ab 9 Uhr und später herein schwemmen.
Insbesondere die tausende roten Tore sind eine Attraktion, die auf dem Weg zum Gipfel von Mount Inari führen und der Gottheit Inari gewidmet sind. Die Anzahl wird auf ungefähr 10.000 Torii geschätzt. Inari steht für Geschäftserfolg und Fruchtbarkeit – na logisch ist der Schrein so berühmt und pompös.
Das erste große Tor, noch ein Stück vor dem Beginn des Aufstiegs.
Auch von der anderen Seite ist es ein Tor.
Hier geht es los: Die Tore sind noch überdimensioniert und aus einem anderen Material.
Diese Torgröße entspricht eher den meisten der Tore.
Durch die Uhrzeit gab es stellenweise leere Abschnitte, allerdings nie lange.
Nach jeder Aufstiegs-Etappe gab es ein kleines Plateau mit Schreinen zum Beten und Getränkeautomaten. Was Mensch halt so braucht.
Tor Nummer 594, wenn ich mich nicht verzählt habe (habe ich).
Beim Pilgern soll man sich an dieser Stelle mit dem Wasser spirituell reinigen. Das CHozuya wird verwendet, um erst die linke, dann die rechte Hand zu übergießen um anschließend Wasser aus der linken Hand zum Mund ausspülen zu nutzen.
Die anderen sind hartnäckig. Ich dachte ja, die drehen nach 10 Minuten wieder um.
Stellenweise kann man den Pfad verlassen und in den Wald gehen. Von Außen sieht es dann doch etwas ungewöhnlich aus.
Beweisfoto: Ich war da!
Einer der mini-Schreine auf dem Weg. Die Füchse sind das Schutztier.
Einzige Aussichtsplattform auf 3/4 des Weges. Dank der Mädels, die hier ein langwieriges Fotoshooting veranstaltet haben, sind die Kabel doch mit auf’m Foto.
Angekommen an der Spitze: Aber leider keine Aussicht :( Nur Steine und Torii.
Der Weg nach unten führt auch durch die Torii. Allerdings läuft es sich deutlich entspannter als nach oben.
Eine Buddha-Statue. Etwas ungewöhnlich an einem Shinto-Schrein…?
Nach meinem Abstieg zeichnete sich schon der wachsende Strom an Touris ab.
Hier der offizielle Beweis: Ich war da. Es gab ja leider keine Aussicht vom Gipfel.
Gion Distrikt
Kyoto ist außerdem für seinen traditionsreichen Distrikt ‘Gion’ bekannt. Die Holzhäuser scheinen aus einer anderen Zeit zu stammen und vermitteln den Eindruck von alter Handwerkskunst.
Außerdem halten sich hier wohl die berühmten Geishas auf. Wer allerdings kein Geld gezahlt hat, sollte hier kein Foto schießen. Das wird äußerst ungern gesehen.
Ich bin allerdings keiner begegnet, vermutlich der schrägen Uhrzeit wegen. Es müsste schon nach 16 Uhr gewesen sein. Generell war es allerdings sehr ruhig, dafür, dass dem Distrikt ein hoher Durchsatz von Touristen nachgesagt wird.
Die Hauptstraße: Kleine Menschenmengen werden durchbrochen von bösen Taxis.
Traditionell gebautes Holzhaus.
Alt und neu gegenüber.
Zu meiner Besuchszeit sah es nicht sehr willkommend aus.
Rolläden aus Holz?
Sehr ruhige Straßen.
Die Nebenstraßen sind besonders schön, dürfen aber nicht immer fotografiert werden.
Die Hauptstraße mit einem der Nicht-Fotografieren-Schilder für die Seitenstraße links.
Ich glaube das rote Gebäude war ein Theater oder ähnliches.
Kleine Kuriosität bei der Abfahrt
Digitale Anzeigen sind zu einfach? Wieso nicht einfach mechanisch anzeigen, wann der Bus kommt? Hat in meinem Fall nur leider wenig geholfen, weil die nächsten drei Busse dermaßen überfüllt waren, dass man nicht zusteigen konnte.
Interessante Bus-Anzeige in Kyoto.