
Kyoto · Manga Museum, Kyotō Gyoen Garten und Tofuku-ji
Als nächstes waren das Manga Museum und der Tofuku-ji Tempel dran. Kyoto bietet zahlreiche Tempel, der Tofuku-ji ist jedoch bekannt für seine Brücke, über die man eine schöne Aussicht geboten bekommt. Insbesondere im Herbst während der Laubfärbung sieht man ein Meer aus rot-orangenen Blättern.
Manga Museum
In diesem Museum gibt es unzählige Manga zu betrachten und selbstverständlich auch zu lesen. In einer Kooperation mit einer Bibliothek finden sich hier sogar originale Manga aus bis zu 1920.
Exkurs: Was sind Manga?
Manga sind tief in der japanischen Kultur verwurzelt und sind nicht ausschließlich für Kinder gedacht, wie man in westlichen Gesellschaften denken mag. Ganz im Gegenteil: Sie begannen als Skizzen, gedacht zur Unterhaltung für Erwachsene. Thematisiert wurden Politik und später auch Kriege. Die Zeichnungen waren dementsprechend teilweise explizit.
Mit der Zeit erweiterte sich die Zielgruppe auf Jugendliche und schließlich auch Kinder. Insofern sind Manga für Alle gedacht. Dieser Gedanke spiegelte sich im Museum wider: Hier saßen alte neben jungen Menschen und lasen gemeinsam in Manga aus der jeweiligen Jugend.
Die besten Manga aus dem Jahr 2024. Manche Titel erkenne ich wieder, viele jedoch nicht.
Den hier kenne ich. Frieren: Beyond Journey’s End ist sehr schön und wurde als Animation adaptiert. Aber vor allem: Wie gut sind die Panels bitte gezeichnet? Äußerst detailliert, für eine zufällige Seite.
Im Erdgeschoss gab es eine Wand, sortiert nach Ländern. Hier standen finnische neben koreanischen Manga. Die meisten stammen natürlich dennoch aus Japan.
Im ersten Stock begannen die Wände: Reihenweise Manga, sauber sortiert und in sehr gutem Zustand. Kostenlos zum lesen oder stöbern.
Während die reine Bibliothek schon spannend genug war, gab es im Museum zwei Ausstellungen: Eine über Manga und ihre Rolle in der Nachkriegszeit und eine Ausstellung zur Entwicklung von Manga in Japan sowie ihren Einfluss auf die Kultur. Leider waren Fotos in beiden Ausstellungen verboten, weshalb ich nur davon erzählen kann.
Der Ausstellungsraum über die Entwicklung der Manga war am beeindruckendsten. In der Mitte gab es sechs Wände mit Informationen, während die Wände mit Manga gefüllt waren, sortiert ab 1920 aufsteigend bis 2006. Man war angehalten, die Manga der eigenen Jugend nochmal zu lesen. Hier habe ich die unterschiedlichsten Menschen neben einander sitzen gesehen, vertieft in ihre persönlichen Lieblings-Werke.
Wermutstropfen
Ursprünglich hatte ich meinen Besuch im Manga Museum verbinden wollen mit einem Angebot vor Ort: Täglich sind Künstler im Museum, die ein Portrait anbieten im eigenen Stil – für einen fairen Preis. Ich war eine Stunde nach Öffnungszeit dort und musste feststellen: Alle schon ausgebucht.
Ich kann die Idee allerdings weiterempfehlen, für ein individuelles Souvenir! Man muss nur früh genug dort sein…
Kyotō Gyoen Nationalgarten
Nach meinem Besuch im Museum und einer kleinen Kohlenhydratbombe bin ich aus Versehen in den Nationalgarten gestolpert. Der Eintritt war kostenfrei, inklusive dem Besuch in der Palastanlage, die auf den Bildern zu sehen ist. Ebenfalls sehr empfehlenswert!
Das Laub färbt sich etwas, nur zu langsam für meinen Aufenthalt.
Hier haben mich zwei Japaner gefragt ob ich sie fotografieren könnte. Ob sie wussten, dass man in den Palast hinein kann?
Von der anderen Seite sieht das Tor nämlich etwas cooler aus.
Ich finde, das sieht aus wie ein Pferdestall, oder?
Sehr pompöser Eingang!
Hier habe ich gelernt: Rot war die wertvollste Farbe in Japan, deshalb sind die heiligen Stätten und Paläste häufig rot angestrichen.
Wie viele Menschen dort wohl reinpassen?
Achja, Gold war natürlich auch ein Klassiker.
Suchbild: Finde den Fischreiher.
Auflösung: Hinter dem Pfosten! Leider blieb er dort und ließ sich dementsprechend nicht besser einfangen.
Der Garten gefiel mir besonders gut, leider waren große Teile abgesperrt.
Hier wäre ich sehr gern drüber gegangen.
Plätscherndes Wasser, wie immer sehr beruhigend und Zen.
Tofuku-ji
Der Tofuku-ji zählt als einer der wichtigsten Zen-Tempel von Kyoto und ist für seine schöne Aussicht über eine Reihe an Baumwipfeln bekannt. Da mein Aufenthalt während der Laubfärbung stattfindet, hoffe ich hier auf Bilder voller rot-orange Blätter.
Zen-Garten
Natürlich habe ich auch einen Blick auf einen der berühmten Zen-Gärten geworfen, war allerdings insgesamt etwas unterwältigt. Der Eintritt lag bei ca. 5€, bot jedoch nur zwei kleine Bereiche, die man sich anschauen durfte. Würde ich so nur für Zen-Liebhaber empfehlen.
Ob die Kreise auch genormt sind?
Selber Garten, anderer Winkel.
In der Ecke waren noch ein paar Büsche – das war es dann aber auch mit dem Garten.
Das Tempelgelände
Auf dem kostenfreien Gelände gab es hingegen einiges zu sehen und zu bewundern. Es waren Stände mit Touri-Souvenirs aufgebaut und einige Sehenswürdigkeiten waren frei zugänglich. So auch die Brücke, auf der ich für die folgenden Bilder stand. Gut zu wissen: Die andere Brücke war kostenpflichtig. Wieso auch immer man für die eine zahlen sollte, wenn diese frei begehbar ist.
Die da drüben haben alle über 5€ gezahlt hehehe.
Ein wenig gefärbtes Laub habe ich dann doch noch erhascht.
Ob es auf der anderen Seite so viel cooler ist?
Sehr beeindruckende Dächer, mal wieder.
Das älteste Zen-Tor Japans. Man beachte die Größe anhand der kleinen Menschen am unteren Bildrand.
Kleines süßes Haus.
Damit kam mein Aufenthalt in Kyoto zu seinem Ende. Ein letztes Mal fahre ich nach Tokyo, dann geht es für mich zurück nach Deutschland. Die kurze Zeit konnte ich aber noch ganz gut nutzen.